Zuchtpaar/Zuchtgruppe
Paarung
Wann?
Wie?
Temperatur-Methode
Leuchtzeit-Methode
Helligkeits-Methode
Paarungsvorgang
Ablaichen
Eizeitigung
Aufzucht |
Wann
sollte die erste Paarung stattfinden?
Axolotl erreichen die Geschlechtsreife im Alter von etwa 6 bis 9 Monaten.
Zu dieser Zeit befinden sie sich aber noch im Wachstum, weshalb man
speziell Weibchen davon abhalten sollte, sich so jung schon zu paaren.
Dazu muß man entweder Männchen und Weibchen getrennt halten
oder eine Trennwand ins Aquarium einsetzen (Kunststoffgaze auf einen
Rahmen gespannt oder dergleichen; bekommt man als Fliegengitter im
Baumarkt. Bitte nicht die Aluminiumgitter-Ausführung verwenden;
Aluminium kann Metallionen an das Wasser abgeben!).
Männchen können im Alter von ca. 12 Monaten zur Paarung
eingesetzt werden; Weibchen sollten möglichst 18 Monate alt sein.
Wer Weibchen früher verpaart, riskiert den Tod des Tieres durch
die enorme körperliche Belastung und die Änderung im Stoffwechsel.
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Wie löst man die Paarung aus?
Eigentlich nichts einfacher als das: Man setzt ein Männchen und
ein Weibchen zusammen und wartet, bis es passiert. Tatsächlich
wäre es wesentlich schwieriger, die Tiere von der Paarung abzuhalten,
als sie dazu zu bringen.
Und wenn sich die Tiere aus eigenem Antrieb paaren, sollte man daraus
auch nicht schließen, daß sie sich "wohlfühlen"
bzw. die Haltungsbedingungen ideal sind, denn Axolotl paaren sich
auch unter widrigen Umweltbedingungen. Hält man Männchen
und Weibchen zusammen, muß man daher immer auf Nachwuchs gefaßt
sein und sollte Sorge tragen, daß nicht durch falsche Haltung
geschwächte Tiere, speziell Weibchen, durch die Anstrengungen
des Ablaichens sterben.
In der Natur paaren sich Axolotl zum Frühlingsbeginn. Dieser
Zeitpunkt ist aber nicht fest im Jahreszyklus
der Tiere verankert, weshalb die Paarung in Gefangenschaft bei gleichbleibenden
Umweltbedingungen öfter und unabhängig von der Jahreszeit
stattfindet. Freiwillig werden die Tiere sich etwa alle sechs Monate
paaren. Durch die Änderung einiger Bedingungen, die einen Frühlingsbeginn
simuliert, kann man, wenn man will, den Zeitpunkt genauer bestimmen
(wobei man aber darauf achten sollte, einem Weibchen zwischen zwei
Paarungen mindestens zwei Monate Pause zu gewähren):
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Die
Temperatur-Methode
Hierbei sorgt man zunächst (falls überhaupt nötig)
für eine konstante Wassertemperatur von etwa 20 bis 22°C,
die mehrere Wochen gehalten werden sollte. Danach senkt man die Wassertemperatur
für etwa eine Woche unter 18°C. Dazu führt man zunächst
einen (sehr langsamen!) Teilwasserwechsel mit sehr kaltem Wasser durch;
anschließend kann man Kühlakkus aus dem Tiefkühlschrank
benutzen, um die Temperatur dauerhaft niedrig zu halten. Nach einer
Woche läßt man dann die Temperatur im Verlauf von 24 Stunden
auf 22 bis 23°C steigen.
Diese Methode ist sehr aufwendig, da die Kühlung mit Kühlakkus,
die mehrmals täglich getauscht werden müssen, ziemlich umständlich
ist. Ich selber habe die Methode nie ausprobiert, und es scheint mir
plausibel, daß, wie manche Quellen berichten, dadurch nur die
Männchen stimuliert werden sollen (was natürlich zur erfolgreichen
Paarung nicht ausreicht).
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Die
Beleuchtungszeit-Methode
Vielleicht nicht ganz so stimulierend, dafür aber wesentlich
einfacher durchzuführen ist diese Methode: Im Verlauf von ein
paar Tagen verringert man die tägliche Beleuchtungszeit Stück
für Stück bis auf vier Stunden unter der üblichen Zeit.
Diese verkürzte tägliche Beleuchtung behält man für
mindestens zwei Wochen bei. Danach erhöht man die Zeit auf einen
Schlag wieder auf das übliche Level.
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Die
Helligkeits-Methode
Diese Methode habe ich zufällig entdeckt, als ich eine altersschwache
Leuchtstoffröhre gegen eine brandneue mit höherem UV-Anteil
austauschte: Man senkt für eine Zeitlang (analog zur Beleuchtungszeit-Methode
mindestens zwei Wochen) die Beleuchtungsintensität. Danach erhöht
man von einem Tag auf den anderen die Intensität wieder. Ein
erhöhter UV-Anteil mag die Stimulation dabei deutlich erhöhen.
Bei einer Festinstallation mit Leuchtstoffröhren ist diese Methode
nicht leicht durchzuführen (aber machbar durch Wegnahme des Reflektors
oder Filterfolien), ganz leicht geht es dagegen mit höhenverstellbaren
oder dimmbaren Lichtquellen (Achtung: HQL und HQI lassen sich m.W.
nicht dimmen).
Alle diese Methoden lassen sich natürlich auch kombiniert anwenden,
was den Reiz steigert. Wobei es wohl unnötig ist zu erwähnen,
daß alle Stimulation nicht nützt, wenn die Tiere nicht
paarungsbereit sind (i.e. wenn seit der letzten Paarung nicht genug
Zeit verstrichen ist). Weiterhin gilt für alle Methoden, daß
die meisten Quellen berichten (mein eigener Erfahrungsschatz reicht
nicht so weit), daß die Erfolgsaussichten höher sind, wenn
man Männchen und Weibchen bis zur Paarung getrennt hält.
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Den
Erfolg seiner Bemühungen...
...erkennt man daran, daß das Männchen dem Weibchen plötzlich
ungewohnt viel Aufmerksamkeit widmet. Es deponiert mehrere Spermatophoren
(Sperma-"Pakete", die mit Schleimfäden am Boden angeheftet
werden) im Aquarium, dann bringt es wiederholt seinen Kopf unter den
Bauch des Weibchens und "schubst" dieses durch das Aquarium.
Das Weibchen nimmt die Spermatophoren über die Kloake in das
Innere seines Körpers auf, wo die eigentliche Befruchtung stattfindet.
Auf der linken Seite ist ein Foto einer Spermatophore zu sehen. Ihr
Durchmesser beträgt etwa 2 mm, erkennbar an der Größenrelation
zu den Sandkörnern. Das Bild wirkt etwas unscharf, aber das ist
nur zum Teil meine Schuld: Die Dinger sind einfach "irgendwie
unscharf".
Spätestens zum Zeitpunkt der Befruchtung sollte man übrigens
einige Wasserpflanzen
(künstliche tun's auch) in das Aquarium eingebracht haben, denn
schon wenige Stunden später kann es zur Eiablage kommen.
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