Das Axolotl-Glossar.
 
Diese Seite dient der Erklärung von Begriffen, die auf dieser Website vorkommen oder sonstwie in Beziehung zum Thema häufig erwähnt werden und die nicht für jeden verständlich sind.
Wenn du diese Seite über eine Suchmaschine gefunden hast, klicke bitte hier, um noch das entsprechende Frameset nachzuladen.
Mit dem [Zurück]-Link unter jedem Begriff gelangst du jeweils zu der Stelle zurück, von der du zu der Begriffserklärung gelangt bist (analog zum "Zurück"-Button deines Browsers).

adult
Als "adult" werden Organismen bezeichnet, die das letzte und damit fortpflanzungsfähige Stadium ihrer (Individual-)Entwicklung sowie die Geschlechtsreife erreicht haben. Amphibien erreichen, mit Ausnahme der neotenischen Arten, das adulte Stadium grundsätzlich nach der Metamorphose.
[Zurück]

Amphibien
Amphibien (lat. Amphibiae) sind die taxonomische Klasse, deren eine Ordnung die Urodelen (Schwanzlurche) bilden, zu denen auch der Axolotl gehört. Zu den anderen Ordnungen siehe das Stichwort Urodela.
[Zurück]

Caudata
Siehe Urodela.
[Zurück]

endemisch
"Endemisch" bedeutet "nur dort vorkommend". Beispiel: Axolotl sind endemisch im Xochimilco-See, was bedeutet, daß es weltweit kein anderes natürliches Vorkommen von Axolotl gibt.
[Zurück]

Faunenverfälschung
Faunenverfälschung tritt ein, wenn eine Art von Lebewesen (freiwillig oder unfreiwillig) in ein artfremdes Biotop migriert und dort das biologische Gleichgewicht bedroht.
Die Menschen haben in der Vergangenheit des öfteren Faunenverfälschungen verursacht in dem Bemühen, zur biologischen Schädlingsbekämpfung Schädlingsvertilger in für diese fremden Gebieten anzusiedeln oder durch die Zucht biotopfremder Tiere und Pflanzen ihr eigenes Nahrungsspektrum zu erweitern. Das Ergebnis dieser Versuche war in der Regel katastrophal.
Typische Beispiele für von Menschen verursachte Faunenverfälschung sind die Ansiedelungen von Kaninchen in Australien, Achatschnecken in Nordamerika und Mungos auf den Westindischen Inseln.
Nicht als Faunenverfälschung bezeichnet werden kann dagegen die klimatisch bedingte Ausbreitung von Lebensformen wie z.B. der Zebraspinne Argiope bruennechi, die als Indikator für globale Erwärmung sogar wertvolle Dienste leistet, da sich ihr natürlicher Lebensraum im Zuge der zu erwartenden Klimakatastrophe ständig erweitert.
[Zurück]

fertil
"Fertil" bedeutet, allgemein übersetzt, "fruchtbar". Spezielle Bedeutungen des Wortes sind immer kontextbezogen. Im Bezug auf Pflanzensamen z.B. bedeutet es soviel wie "keimfähig", im Bezug auf tierische Eier/Eizellen dagegen "befruchtet".
[Zurück]

hybrid
Wörtlich übersetzt bedeutet "hybrid" nichts weiter als "gemischt"; das analoge Substantiv "Hybrid" ist zu deutsch ein "Mischling" oder "Bastard". Lebensformen werden dann als Hybriden bezeichnet, wenn sie aus der geschlechtlichen Fortpflanzung von Elternorganisman unterschiedlicher Arten hervorgegangen sind. Auch außerhalb der Biologie wird der Begriff für die Mischung/Ergänzung von Eigenschaften verwendet (Bekanntestes Beispiel: "Hybridauto"). Entsprechend der allgemeinsprachlichen Qualität des Wortes ist so in biologischen Zusammenhängen ein Niveau des Unterscheidungsstatus der Eltern (Art, Unterart, "Rasse") für die Anwendbarkeit des Begriffs nicht gegeben.
[Zurück]

larval
"Larval" bedeutet schlicht "dem Larvenstadium zugehörig". Als Larvenstadien "im Groben" werden alle Entwicklungsstadien bezeichnet, die ein tierischer Organismus vor dem Erreichen seiner endgültigen Erscheinungsform, in der auch das adulte Stadium erreicht wird, durchmacht.
[Zurück]

Metamorphose
Wörtlich übersetzt bedeutet "Metamorphose" allgemein "Verwandlung". Im Bezug auf die Entwicklung von Amphibien bezeichnet sie den Übergang vom letzten larvalen Stadium zur endgültigen (i.d.R. landlebenden und lungenatmenden) Erscheinungsform, in der auch die Geschlechtsreife erlangt wird.
[Zurück]

Neotenie/neoten/neotenisch
Als neoten (der ursprüngliche Begriff wurde 1885 durch den Schweizer Biologen J. Kollman geprägt) bezeichnet man Lebewesen, die zeitlebens in einem larvalen Entwicklungsstadium verharren und in diesem Stadium zur Geschlechtsreife gelangen. Zur differenzierten Verwendungsmöglichkeit des Begriffs unterscheidet man heute zwischen drei verschiedenen Graden der Neotenie:
Als obligatorisch neoten bezeichnet man Lebewesen, die zeitlebens in einem larvalen Entwicklungsstadium verharren und auch durch künstliche Hormonzufuhr nicht zur Metamorphose gebracht werden können.
Als fakultativ neoten bezeichnet man Lebewesen, die aufgrund individueller/lokaler Gegebenheiten das die Metamorphose auslösende Hormon Thyroxin nicht produzieren und daher ein neotenes Leben führen, die aber durch künstliche Hormonzufuhr zur Metamorphose gebracht werden können, da sie über intakte Hormonrezeptoren verfügen.
Als indizierbar-obligatorisch neoten bezeichnet man Lebewesen, die zwar wie die fakultativ Neotenen über intakte Hormonrezeptoren verfügen und zur Metamorphose gebracht werden können, die aber wie die obligatorisch Neotenen artumspannend ihr Leben im Larvenstadium verbringen. Zu diesen indizierbar-obligatorischen Arten zählt auch unser Axolotl.
Der niederländische Mediziner L. Bolk sprach übrigens auch dem Menschen Neotenie zu und bezeichnete ihn als "geschlechtsreif gewordenen Affenfoetus". Tatsächlich weist der Mensch eine Vielzahl von Merkmalen auf, die mit foetalen Entwicklungsstufen von Affen übereinstimmen, sich aber bei diesen in späteren Entwicklungsstufen ändern.
[Zurück]

Nomenklatur
"Nomenklatur" bedeutet "Namensgebung", wobei in wissenschaftlichen Disziplinen i.d.R. der Bezug zu einem bestimmten Vokabular vorausgesetzt wird. In der Biologie dient die Nomenklatur vor allem der taxonomischen Klassifizierung.
[Zurück]

Parasit
Als Parasiten bezeichnet man Lebewesen, die sich in oder an einem Wirtsorganismus einnisten und von dieser Verbindung profitieren, ohne daß (im Gegensatz zur Symbiose) der Wirtsorganismus seinerseits davon profitieren kann (was in der Regel bedeutet, daß der Wirtsorganismus durch die Verbindung Schaden erleidet).
Typische Beispiele für parasitäre Lebensformen sind die Bandwürmer sowie Flöhe und Läuse.
[Zurück]

Symbiont
Als Symbionten bezeichnet man Lebewesen, die sich an oder in einem Wirtsorganismus einnisten, aber im Gegensatz zu Parasiten dem Wirt damit nicht schaden, sondern nützen.
Typische Beispiele für Symbionten sind unsere Darmbakterien, Putzerfische, Madenhacker und die "Trills" aus der Fernsehserie "Star Trek".
[Zurück]

Symbiose
Als Symbiose bezeichnet man das Zusammenleben von Sybiont und Wirtstier.
[Zurück]

Taxonomie
Taxonomie ist das Bemühen, Lebewesen entsprechend ihrer evolutionären Entwicklung, genetischen Merkmale und Verwandtschaft systematisch zu klassifizieren. Als Beispiel mag die taxonomische Klassifizierung des Axolotl dienen, die sich hier findet.
Die Bedeutung der Taxonomie tritt besonders deutlich überall dort zutage, wo schnelle Information über Lebensumstände und -ansprüche einer Tier- oder Pflanzenart benötigt wird, so z.B. für die Lebensraumgestaltung in einem Vivarium oder bei Verschleppung einer Lebensform in eine für sie fremde Umgebung (Gefahr von Faunenverfälschung), aber auch bei der Beurteilung der Gefährdung des Fortbestandes einer Art.
[Zurück]

Urodela
"Urodela" (bzw. eingedeutscht "Urodelen") ist die wissenschaftliche Bezeichnung für Schwanzlurche (auch: Caudata). Die Urodelen bilden eine der drei taxonomischen Ordnungen der Klasse Amphibiae (Amphibien). Die beiden anderen Ordnungen sind die Froschlurche (Anura = Salientia) und die Blindwühlen (Gymnophiona).
[Zurück]

Vivarium
Als Vivarium bezeichnet man die mehr oder weniger erfolgreiche (und mehr oder weniger artgerechte) Nachbildung bzw. Substitution eines natürlichen Lebensraums für Tiere und/oder Pflanzen in einem geschlossenen Behältnis.
Typische Arten von Vivarien sind:
- das Aquarium, das einen rein aquatischen Lebensraum bietet,
- das Paludarium, in dem ein Aquarium mit einem darüber angeordneten Raum (i.d.R. mit bekletterbaren und bepflanzten Wänden) kombiniert wird,
- das Terrarium, das einen rein terrestrischen Lebensraum bietet, und
- das Aquaterrarium, das einen terrestrischen und einen aquatischen Lebensraum kombiniert.
[Zurück]